Es ist eine alte Tradition, im November am letzten Sonntag des Kirchenjahres, der Verstorbenen zu gedenken. Diesem Tag hat man die Bezeichnung ‘Ewigkeitssonntag’ gegeben.
An diesem Tag denken viele Menschen auf verschiedene Arten an Verstorbene – an solche, die nahe standen oder auch an unbekannte. Unwillkürlich werden sich Gedanken darüber einstellen, welche Bedeutung diese Menschen in ihrem Leben gehabt haben.
Vielleicht werden Sie, liebe Leserin, lieber Leser, erneut starke Trauer über den Verlust empfinden. Wir wünschen Ihnen, dass dieser Schmerz überdeckt wird durch ein Gefühl tiefer Dankbarkeit dafür, dass Sie diesen Menschen erleben durften.
Der Ewigkeitssonntag soll auch daran erinnern, dass Gott eine neue Erde und einen neuen Himmel schaffen wird. Hoffnungsvolle Worte werden in den Kirchen gesprochen werden. Diese Zukunftsidylle möchten wir nicht stören. Es ist uns aber wichtig, auf das Bibelwort Bezug zu nehmen, das bei dieser Gelegenheit von den Kanzeln vorgetragen wird. Die liturgischen Vorschriften haben dafür folgende Verse aus
2.Petr.3,3-18 vorgesehen:
indem ihr zuerst dieses wisst, dass in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an.
Denn nach ihrem Willen ist ihnen dies verborgen, dass von alters her Himmel waren und eine Erde, entstehend aus Wasser und im Wasser durch das Wort Gottes, durch welche die damalige Welt, von Wasser überschwemmt, unterging.
Die jetzigen Himmel aber und die Erde sind durch dasselbe Wort aufbewahrt für das Feuer, behalten auf den Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen.
Dies eine aber sei euch nicht verborgen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag.
Der Herr zögert die Verheißung nicht hinaus, wie es einige für ein Hinauszögern halten, sondern er ist langmütig euch gegenüber, da er nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen.
Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb, an dem die Himmel vergehen werden mit gewaltigem Geräusch, die Elemente aber im Brand werden aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr werden verbrannt werden.
Da nun dies alles aufgelöst wird, welche solltet ihr dann sein in heiligem Wandel und Gottseligkeit! – indem ihr erwartet und beschleunigt die Ankunft des Tages Gottes, dessentwegen die Himmel, in Feuer geraten, werden aufgelöst und die Elemente im Brand zerschmelzen werden.
Wir erwarten aber nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.
Deshalb, Geliebte, da ihr dies erwartet, so befleißigt euch, ohne Flecken und untadelig von ihm befunden zu werden in Frieden.
Und erachtet die Langmut unseres Herrn für Errettung, so wie auch unser geliebter Bruder Paulus nach der ihm gegebenen Weisheit euch geschrieben hat, wie auch in allen Briefen, wenn er in ihnen von diesen Dingen redet, von denen einige schwer zu verstehen sind, die die Unwissenden und Unbefestigten verdrehen, wie auch die übrigen Schriften, zu ihrem eigenen Verderben.
Ihr nun, Geliebte, da ihr es vorher wisst, so hütet euch, dass ihr nicht, durch den Irrwahn der Frevler mit fortgerissen, aus eurer eigenen Festigkeit fallt.
Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. Ihm sei die Herrlichkeit, sowohl jetzt als auch auf den Tag der Ewigkeit! Amen.
Wenn Sie diesen Bibeltext auf sich wirken lassen, können Sie sich etwas Schrecklicheres vorstellen? Gott hat die Flut als Gericht über die gesamte damalige Menschheit gebracht, weil das Maß ihrer Sünden einfach voll war. Können Sie sich den Zorn Gottes vorstellen, der IHN dazu gebracht hat, das zu zerstören, was er einmal als „sehr gut“ geschaffen hat? Und ein ähnliches Gericht wird einmal das ganze Universum treffen. So denkt Gott über Sünde! So steht es geschrieben …
Und mitten in dem erschreckenden Text findet sich die Botschaft, die Gott für alle Menschen hat: ER will nicht, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen. Gott ist bereit, den Menschen, die ihre Sünden bekennen, zu vergeben.
Wie kann das möglich sein? Das ist dadurch möglich geworden, dass Er Seinen Sohn stellvertretend gestraft hat, als hätte er diese Sünden begangen. Er hat Seinen eigenen Sohn Seinen ganzen Zorn spüren lassen …
Und nun die Zusicherung Gottes: jeder, der seine Sünden bekennt und daran glaubt, dass der Sohn Gottes für ihn gestorben ist, erhält Vergebung und hat kein Gericht mehr zu befürchten. Wenn Sie diesen Schritt machen, dann werden Sie die Ewigkeit im Himmel verbringen dürfen, in Gottes Nähe und in der Nähe Ihres Erretters Jesus Christus.
Ist das nicht eine grandiose Botschaft für den Ewigkeitssonntag?
Deshalb bitten wir Sie an Christi statt: lassen Sie sich versöhnen mit Gott (nach 2. Brief an die Korinther 5,20)